Vita
Als das Jahrzehnt der spießigen Normierung, der Doppelmoral, der bewussten Verdrängung der jüngsten Geschichtsepoche, einhergehend mit der ignoranten Selbstgefälligkeit durch den Wiederaufbau, sich dem allerletzten Ende zuneigte, spürte meine Seele
– es ist an der Zeit - und sprach: „Wake me up when September ends“ – und so geschah es .....
geboren in ein musisch – künstlerisches, kreativitätsoffenes Elternhaus, künstlerische Förderung durch meinen Vater, der Maler, Kunst- und Theaterpädagoge und Lehrer war. Mappen mit frühkindlichen Bildzeugnissen sind noch vorhanden, früh mit Ölmalerei, da täglich verfügbar, begonnen.
Nach dem Abitur, zunächst Hinwendung zu geisteswissenschaftlicher Vertiefung in den Fächern Kunstgeschichte, Literatur und Philosophie an der Universität Göttingen im Rahmen eines Magisterstudiums, außerdem Erprobungen und Auseinandersetzungen in Darstellender Kunst.
1986 –1992 Bewusste Wahl des Studiengangs Kulturpädagogik (in Abgrenzung zum Studium der Freien Kunst sowie eines Lehramtsstudiums) an der Universität Hildesheim mit den Hauptfächern „Bildende Kunst, Grafik“ bei Sigurd Saß und Michael Arfaras sowie den wissenschaftlichen Bezügen Theaterpädagogik, Psychologie, Literatur, Philosophie und Museumspädagogik, in dem ich meine Begabungen und Interessen sowohl praktisch als auch wissenschaftlich wie auch in pädagogischer Vermittlung verbinden konnte. Hauptsächliche Konzentration der künstlerischen Praxis: Malerei; Schwerpunktsetzung im grafischen Bereich: Lithografie.
Im Bereich Malerei behauptete ich frühzeitig in den ersten Semestern unabhängig von vorgegebenen Semesterthemen und erlernbaren Techniken meinen u.a. bis heute noch praktizierten Stil:
ein experimentelles, zunächst freies Spiel mit Farbe verschiedenster Beschaffenheit (Öl, Acryl, Spray, Farbkreiden ...), zufallsoffen, körperbetont, spontan, in dem Versuch, eine sich selbst herstellende Gesamtordnung, einen Gesamtklang zu finden (vgl. Pablo Picasso, „Ich suche nicht, ich finde“ ; Francis Bacon, in: David Sylvester, Gespräche mit Francis Bacon), die ihre Malprozesse ähnlich beschrieben. In kunstwissenschaftlicher, -philosophischer Fundierung wurde ich darin bestärkt durch die Schriften von Umberto Eco: „Das offene Kunstwerk“; Anton Ehrenzweig: „Ordnung im Chaos, Das Unbewusste in der Kunst“; Martin ; Heidegger: „Der Ursprung des Kunstwerks“.
In meiner Diplomarbeit
„Chaos als Konzept ästhetischer Produktion“ – Darstellung und Diskussion des Chaos-Konzepts in der aktuellen ästhetischen Theoriebildung und seine Relevanz für Kulturpädagogik -
entkleidete ich wesentliche Erkenntnisse des reinen naturwissenschaftlichen Ansatzes und übertrug diese auf die Möglichkeit künstlerischer Prozesse, da genau das maßgeblich für meine eigene künstlerische Arbeit war.
Die Gewissheit, die Wirkkraft des Chaos als schöpferisches Urpotential, seine Selbstorganisation, die sich selbst bedingenden Strukturprozesse im künstlerischen Handeln nutzbar werden zulasen, zeigt sich bei der Entstehung von (Bild)Struktur, Komposition und Sujet.
Chaos ist also dem künstlerischen Prozess inhärent. Statt der üblichen Vorstellung: Chaos als Form–Zerstörung, entsteht, im Sich-Einlassen auf seine Selbstorganisation: Ordnung aus dem Chaos!
Diese natürlicheren Ordnungen sind widerstandfähiger, stärker als die künstlichen, durch rationale Bahnen gelenkte; in bezug auf die Kunst bedeutet das: es gelingen „bessere“ Bildvorstellungen, -kompositionen und somit auch stärkere Bildaussagen (vgl. auch Gert Selles Begiff der „falschen Mimesis“ und der „authentischen Geste“ in: Gebrauch der Sinne).
1993 –2003 Betreuungszeit meiner 1989, 1993 und 1997 geborenen Kinder;
Zusätzlich zeitweilig berufliche Tätigkeit: - Kunsttherapeutisch mit Psychisch - Kranken
- und in der Erwachsenenbildung in EU – geförderten Projekten bei der KVHS Peine.
Künstlerische Praxis in dieser Zeit: hauptsächlich kleinformatige Arbeiten (räumlich, verantwortungs- und zeitlich bedingt) in Farbe auf Wasserbasis und Öl- und Pastellkreide in meiner sich im Studium etablierten Art der eigenen Ordnungsfindung in Bezug auf die größtmögliche Bildfindung.
2004/2005 Aus privaten Gründen Beginn einer Zeit der Zurückgezogenheit und Verinnerlichung mit gleichzeitiger intensiver künstlerischen Schaffensphase. Angebot einer polnischen Künstlergruppe einer Ausstellung mit dem Titel “Mein Vater und Ich“ (in Planung).
September 2005 Co-Kuratorin der Ausstellung Dieter Warzecha "Malować na Prowincji / Malen in der Provinz", Nysa (Polen), Muzeum w Nysie - Peine, Forum
2006 – 2010 Verarbeitung von ererbten Schmuckstücken, unabhängig von ihrem realen Geldwert, mit der intuitiven Option und thematischer Bildvorgabe, Schmuck – Collagen herzustellen, in Verbindung mit Alltagsgegenständen und für mich ästhetischen Materialien unserer Wegwerfgesellschaft in farblich begrenzten Valeurs.
Nebenbei berufliche Tätigkeit der künstlerischen Frühförderung in einem Kindergarten, Lehrtätigkeit im Fach Kunst an einem Gymnasium.
2011/2014 Ausstellungstätigkeit, freiberufliche kulturpädagogische Arbeit ; Mitarbeit bei „ART Surprise“ - soziale Plastik.
2015 Errichtung einer Druckwerkstatt Radierung und Lithografie im Atelier Ammerweg 9, Ilsede
2016 Gründung Kunsthaus Ammerweg 9
Atelier/ Galerie/ Druckgrafikwerkstatt/ Kunstkurse/ Events